Die Mönchszüge

” Im düstrem Dunkel liegt der Wald,
vom Turm das Mettenglöcklein schallt.
Die Cölestiner des Oybin
zum Nachtgebete singend ziehn.”
AVE MARIA

So beschrieb der Oybiner Ortschronist Dr. Alfred Moschkau, der auch auf dem Bergfriedhof seine letzte Ruhestätte fand, das Geschehen der Mönchszüge, welche erstmals im Jahre 1851 durchgeführt wurden, hier auf dem Berg Oybin.  Damit möchten wir Sie im Namen des Vereines “Historische Mönchszüge-Berg Oybin e.V.” recht herzlich willkommen heißen.

Moenche Bergfriedhof Monchszugchor Bergfriedhof
Bergabstieg-1994 Moenchszug

Sicher zogen in den Jahren des Bestehens des Klosters die Cölestinermönche singend über den Berg, aber bestimmt nicht zur Freude von Touristen oder Musikliebhabern, sondern zur Ehre Gottes und zu ihrer eigenen Erbauung. 1366 erschienen die ersten Mönche auf Wunsch Kaiser Karl IV., aus Avignon kommend, auf dem Berg und im Jahre 1369 begann der Bau der Klosterkirche auf dem Gelände der ehemaligen Burg Oybin. Die Weihe erfolgte  im November 1384 durch den Prager Erzbischof Johannes VI. von Jenstein. Fast Zweihundert Jahre lebten die Mönche auf dem Berg Oybin. Im Zuge der Reformation verwaiste das Kloster und so verließ es 1547 die letzten beiden Mönch und verbrachte den Lebensabend im Väterhof in Zittau. Nachdem nur eine kurze Zeiten Jesuiten den Berg bewohnten und der letzte Cölestinermönch verstorben war, wurde das Kloster im Jahre 1574 aufgelöst. Durch Blitzschlag und anschließendem einwöchigem Brand wurden alle Bauwerke im Jahre 1577 auf dem Berg vernichtet. Später gab es noch mehrere Bergabbrüche, die ein endgültiges aus für die Gebäude bedeuteten. In der Zeit der Romantik interessierten sich einigen Künstler des Berges und brachten ihn wieder ins Gespräch.

1851 waren es Freunde des Zittauer Gesangsvereines “Liederkranz” und ab 1883 der Gesangsverein “Liedertafel” die sich dieser Epoche der Mönche entsannen und die Mönchszüge zu einer guten Tradition werden ließen, welche aber leider durch den 1. und 2. Weltkrieg immer wieder unterbrochen wurde. Später gab es vereinzelte sporadische Aktionen und erst die 725-Jahr-Feier Oybins war 1981 der Neubeginn. 1990 gründete sich der Verein “Historische Mönchszüge – Berg Oybin e.V.” und führte diese Tradition weiter. Bis heute sind die sangesfreudigen Aktivitäten dieser Freunde, die sich aus Sängern des Bäckerchores Zittau-Oberseifersdorf, des Sängerbundes Spitzkunnersdorf, des Volkschores Oberoderwitz, des Stadtchores Zittau  und weiteren Freunden aus der Umgebung zusammen fanden, zu einer regelmäßigen Veranstaltungsreihe heran gereift.

Mit dem Zug der Mönche möchten wir unseren Besuchern eine für Auge und Ohr eindrucksvolle Stunde gestalten. Lassen Sie sich in dieser romantischen Kulisse mit ausgesuchten Werken klassischer Chormusik verwöhnen. Dazu wünschen wir Ihnen einen schönen und erlebnisreichen Abend.



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